Diesen Einfluss hat die Zeitumstellung auf Ihren Schlaf

Jedes Jahr wird zwei Mal an der Uhr gedreht. Doch das war nicht immer so. Auch jetzt wird wieder über eine Abschaffung der Zeitumstellung gesprochen. Denn die gewünschte Einsparung von Energie blieb aus, während viele unerwünschte Effekte spürbar sind.

Was ist die Zeitumstellung?

Ende März und Ende Oktober werden die Uhren um eine Stunde umgestellt. Im Frühjahr nach vorne, im Herbst wieder zurück. Dies geschieht jeweils am letzten Sonntag, zwischen 2 und 3 Uhr nachts. Eine Frühlingsnacht ist somit kürzer und eine Herbstnacht länger. Diese Regelung ist im Zeitgesetz festgelegt.

Die Messung der Zeit – Geschichte

Die Messung der Zeit. Eine kleine Geschichte

Früher wurde die Zeit am Stand der Sonne gemessen. Das bedeutete, dass jeder Ort nach seiner Lage eine eigene Ortszeit besass. Zwischen Berlin und München lagen zum Beispiel 7 Minuten Zeitunterschied. Als die Welt 1884 von Washington DC in 24 Zeitzonen eingeteilt wurde, richteten sich die Gedanken in Europa auf eine einheitliche Zeit. So wurde 1893 die Mitteleuropäische Zeit eingeführt.

Im Jahr 1916 wurde zum ersten Mal in Deutschland eine Zeitumstellung umgesetzt. Der Grundgedanke war das Tageslicht besser ausnutzen zu können. 1919 wurde die Sommerzeit wieder eingestellt. Zu Beginn des Krieges dann doch wieder eingeführt. Eine Stunde mehr Tageslicht verlängerte die Arbeitszeit um eine Stunde. Im Besonderen für die Rüstungsindustrie. Nach dem Krieg, in der Zeit der Besetzung, lag zwischen Ost- und Westdeutschland sogar 2 Stunden Unterschied. Zwischen 1947 und 1949 gab es zusätzlich eine „Hochsommerzeit“. Hier wurden die Uhren noch einmal um eine Stunde vorgestellt.

Von 1950 an gab es 30 Jahre lang keine Zeitumstellung. Bis im Jahr 1980 die Mitteleuropäische „Sommerzeit“ (MESZ) eingeführt wurde. Die Standard-Zeit ist die umgangssprachliche „Winterzeit“. Allerdings wurden erst 1996 alle Uhren in Europa einander angeglichen. Konzentriert wurde sich auf den Gedanken, vor allem anderen Energie einzusparen. Doch der Energieverbrauch stieg: Abends wird weniger Licht benötigt, dafür aber morgens mehr geheizt. Im Frühjahr und im Herbst wird daher mehr Energie verbraucht, als ohne Zeitumstellung. Von Anfang an wurde und wird über den Nutzen und die Probleme der Zeitumstellung gesprochen.

EU-Befragung über die Zeitumstellung

384 EU-Abgeordnete stimmten für die Abschaffung der Zeitumstellung, 154 dagegen. Dem EU-Parlament liegt nun ein Antrag zur Abschaffung der Zeitumstellung vor. Die gesetzlichen Grundlagen werden ausgearbeitet, gleichzeitig sind Bürger bei einer Onlinebefragung nach ihrer Meinung gefragt. Es wird darüber abgestimmt, ob die Zeitumstellung abgeschafft werden soll, und ob die Sommerzeit oder die Standardzeit (Winterzeit) bleiben sollte.

Auswirkungen durch die Zeitumstellung

Der Arbeits- und Schultag ist anhand geregelter Zeiten durchgeplant und somit folgen „Nebenwirkungen“ der Zeitumstellung. Nach der kürzeren Frühjahrsnacht treten gehäuft Verkehrsunfälle auf. Die Leistungsfähigkeit sinkt, da Müdigkeit die Konzentration hemmt. Viele Arbeitnehmer und Unternehmen mit Schichtdienst müssen umständlich auf die Zeitumstellung reagieren. Der Berufsverkehr wie Bus und Bahn sowie die Schule müssen mit vereinzelten Versäumnissen rechnen. Selbst die Tiere aus landwirtschaftlichen Betrieben müssen sich an eine neue Zeit umgewöhnen und auch Haustiere müssen sich umstellen.

Einfluss der Zeitumstellung auf Körper und Schlaf

Der Körper folgt einer inneren Uhr. Sich plötzlich nach einer neun Zeit zu richten, fällt dem Organismus schwer. Ärzte und Mediziner stellen daher negative Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen fest. Der gewohnte Rhythmus kommt aus dem Takt und das Nachziehen des Körpers dauert länger. Vor allem der Schlaf-Wach-Rhytmus leidet darunter: Die Zeitumstellung kann Schlafstörungen hervorrufen und bereits bestehende Schlafprobleme werden möglicherweise verschlimmert.

Es wird vermehrt zu Schlaftabletten gegriffen und Krankschreibungen wegen Schlafmangels nehmen zu. Bis der Biorhythmus angeglichen ist, kann es mehrere Wochen dauern. In schweren Fällen finden manche Menschen ihren Rhythmus nicht wieder. Ein Lebensrhythmus gegen die innere Uhr wird grundsätzlich als Krankheitsrisiko eingestuft.

Das Fazit zur Zeitumstellung

Das Drehen an der Uhr hat sich im Laufe der Zeit immer mal wieder geändert. Neben den länger hellen Abenden der Sommerzeit stehen viele Nachteile gegenüber. Ein erholsamer Schlaf ist wichtig für die Gesundheit. Der Körper würde entlastet, wenn die innere Uhr sich nicht zwei mal im Jahr umstellen müsste.